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Protest gegen Studienbedingungen / Demo am Mittwoch
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Hallo miteinander,

wie viele von euch wahrschenlich aus den Medien wissen, ist das AudiMax der Hauptuni seit mittlerweile 6 Tagen von Studierenden besetzt. Die Proteste haben Anfang vergangener Woche an der Akademie der Bildenden Künste begonnen (u.a. als Reaktion auf die geplante Zwangsumstellung der dortigen Studien auf das Bologna-System). Am Donnerstag wurde dann nach einer Spontan-Demo der größte Hörsaal der Uni Wien von den Studis "übernommen".

Die Proteste wurden übrigens weder von der Bundes-ÖH noch von der ÖH Uni Wien geplant, es handelt sich im Kern um eine Protestbewegung der Studierendenbasis, die nach und nach dann auch von Seiten der Hochschülerschaft unterstützt wurde (und wird). Die Organisation der Hörsaal-Besetzung ist seither von Tag zu Tag professioneller geworden. Anfängliche Berichte über Chaos und größere Schäden an der Einrichtung sind mit Vorsicht zu genießen, außer kreidebemalten Wänden und ziemlich viel Müll am Boden wurden uns von anwesenden KollegInnen keine gröberen Probleme gemeldet. Der Müll wird mittlerweile von eigenen Putztrupps entsorgt und auch eine eigene Küche für die fallweise bis zu 1200 Studis im Hörsaal wurde eingerichtet. Soviel mal zum Drumherum.

Inhaltlich geht es den BesetzerInnen vor allem um eine adäquate finanzielle Ausstattung der Universitäten, um die Verhinderung von Zugangsbeschränkungen (u.a. zum Master), um die ersatzlose Abschaffung der Studiengebühre, um mehr individuelle Freiräume in den immer stärker verschulten Studien und eine Demokratisierung der Unis. Daneben gibt es eine Vielzahl von weiteren Forderungen und Ideen, welche von verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert wurden und werden - teilweise bis spät in die Nacht. Alle relevanten Links findet ihr im Anschluss.

Als Studienvertretung können wir vielen der offiziellen Forderungen etwas abgewinnen, denn die Rahmenbedingungen für unsere Arbeit und das Ausmaß möglicher Verbesserungen sind stark durch die unipolitischen Entwicklungen der letzten Jahre eingeschränkt worden. Welche Punkte aus dem Forderungskatalog ihr gut findet (oder auch weniger), das überlassen wir eurer persönlichen Einschätzung. Was dazugesagt werden sollte: eine Problematik bei plakativen Forderungen ist meistens, dass nicht jeder hinter ausnahmslos allem stehen kann, was irgendwo auf einem Flyer steht; zu unterschiedlich sind hier die Anforderungen unterschiedlicher Unis und unterschiedlicher Studienrichtungen. Es geht bei den Protesten unterm Strich v.a. um eines - das Aufzeigen von prekären Zuständen an den Unis und das Einfordern von brauchbaren Lösungen gegen diese Missstände - und hier sind die Ernährungswissenschaften wohl ein Musterbeispiel einer Studienrichtung, wo´s an allen möglichen Ecken und Enden kracht. Auch die Tatsache, dass sicher nicht alle Wünsche so umgesetzt werden können, sollte einen nicht davon abhalten, überhaupt mal aufzustehen und die Regierung zum Handeln zu zwingen. Zugesehen wurde der Misere viel zu lange!!!

Demo am Mittwoch:

Mit vielen der Forderungen erklären wir uns wie gesagt als StRV-EW / BSE solidarisch und laden euch daher auch ein, am Mittwoch um 17:00 zur Unirampe am Schottentor zu kommen. Von dort weg wird es einen Protestzug über den Ring bis zum Wissenschaftsministerium geben, die weitere Demo-Route steht noch nicht fest, der Protestmarsch soll jedenfalls wieder vor der Uni enden.

Aus heutiger Sicht werden wir ErnährungswissenschafterInnen neben den allgemeinpolitischen Forderungen aber auch ganz sicher konkrete, studienspezifische Probleme aufzeigen, unter denen unsere KollegInnen leiden - hier nur einige Beispiele:

- Punktelotto-Anmeldesystem statt ausreichend Übungs- und Prüfungsplätze
- Katastrophale Betreuungsrelationen
- Kaum freie Wahlmöglichkeiten in den Curricula

Wohlgemerkt - und um Missverständnissen vorzubeugen: Dieser Protest kann und soll weder unsere Arbeit als Studienvertretung auf Instituts- uns Fakultätsebene noch direkte Verhandlungen mit dem Rektorat ersetzen. Es geht hier vielmehr um eine Ergänzung unserer bisherigen Initiativen auf höherer Ebene. Denn vielfach ist auch die SPL an Vorgaben des Rektorates und dieses wiederum über die Leistungsvereinbarungen an die Richtlinien des Ministeriums gebunden, sodass der praktische Verhandlungsspielraum oftmals ein geringer ist. Genau hier könnten (mit etwas Glück) die Proteste etwas bewirken ... es geht um die allgemeine politische Tendenz in der Bildungspolitik der letzten Jahre, für mehr Selbstbestimmung und gegen die zunehmende Verschulung, für eine budgetäre Prioritätensetzung im Bereich Bildung und gegen neoliberale Begleiterscheinungen wie Studiengebühren und Master-Knockout.

Also, gebt euch einen Ruck und kommt zur Demo! Besser noch seht ihr euch (z.B. heute am Abend) mal selber ein Plenum im Audimax an, hier wird etwas bewegt, nach langer Zeit endlich wieder!

Eure
StRV-EW/BSE

Bitte UPDATE beachten - es gibt auch ein EW-Aktionstreffen am Nachmittag und einen lokalen Demozug der Nawi-Studis vom Biozentrum zur Hauptuni ( http://www.univie.ac.at/strvew/bbs/showt...?tid=11925 ).

Links:
http://www.unsereuni.at/
http://www.oeh.univie.ac.at/
http://www.freiebildung.at/
http://derstandard.at/
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